Grâce à Dieu (Gelobt sei Gott)

Gewinner Silbener Bär Großer Preis der Jury

Der Film basiert auf einem immer noch nicht abgeschlossenen Fall in Frankreich, in dem ein katholischer Pater wegen sexueller Übergriffe auf Jugendliche angeklagt ist.

Eines Tage entdeckt Alexandre, Familienvater mit fünf Kindern, dass der Priester, der ihn als Pfadfinder missbraucht hat immer noch im Dienst der Kirche mit Kindern und Jugendlichen arbeitet. So werden seine Erinnerungen wieder wach und er beginnt, mit Unterstützung seiner Frau und seiner zwei älteren Söhne, gegen den Priester vorzugehen. Er sucht nach weiteren misshandelten Opfern und findet auch zwei, die schnell bereit sind, mit ihm gegen den Geistlichen vorzugehen. So wird eine Selbsthilfeorganisation gegründet, in der sich immer mehr Opfer und Unterstützer zusammenfinden.

Sehr deutlich wird in dem Film der Kampf der Opfer mit den Erinnerungen an das Geschehene herausgearbeitet, zeigt die lebenslang präsenten seelischen Verletzungen. Dies alles kann nur mit dem Gang an die Öffentlichkeit und Unterstützung der Familien und Freunde verarbeitet werden.
Ebenso deutlich und klar wird die Tatenlosigkeit und das Schweigen der Kirche in Person der Vorgesetzten und Kardinäle, die lange versuchten die taten nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, dargestellt und angeklagt.

Im Januar 2019 wurde als erster Schritt ein Kardinal, der die sexuellen Übergriffe nicht angezeigt hatte, verurteilt. Die Verhandlung gegen den pädophilen Priester steht noch aus.

Ein Film, der erschüttert aber mit seiner Aussage wichtig für die heutige Gesellschaft ist.
Sehenswert!